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Hier sehen sie einige Auszüge aus Zeitungsberichten.

Als Quelle dient hierzu die Wormser Zeitung mit freundlicher Genehmigung vom Chefredakteur Heimatsport, Herrn Frank Beier. 

Seine Schüsse waren gefürchtet, jeder Torwart sprach mit viel Respekt von dem Mann mit der „linken Klebe“. Er war in seiner erfolgreichen Zeit gleich nach dem Krieg ein klassischer Linksaußen und gehörte zu jener legendären Wormatia-Mannschaft, die zweimal um die Deutsche Meisterschaft mitspielte. 1949 trafen die Wormser auf dem Betzenberg auf Vorrundengegner Kickers Offenbach und trotzten dem Favoriten vor 25.000 Zuschauern ein 2:2 ab. Acht Tage später im Wiederholungsspiel in Karlsruhe – diesmal waren es 35.000 Zuschauer – kam dann das „Aus“. Die Wormser Mannschaft unterlag mit 0:2 Toren. Fünf Jahre später nahmen die Wormaten wieder an den „Deutschen“ teil und erneut war Müller eine Stütze seiner Elf. Die Wormser schieden in der Qualifikationsrunde zwar aus, schlugen sich aber prächtig und brachten Kickers Offenbach (1:0), Rot-Weiß Essen (1:1) und Bremerhaven 93 (4:4) schmerzhafte Punktverluste bei.

Meisterreife Wormatia stürmte Betzenberg. Den Entfernungsrekord stelle Helmut Müller auf, der aus ca. 35 Meter einen hohen Ball ins Lauterer Torkreuz setzte.

Um bei großen Namen zu bleiben: Sie konnte auch Wormatia vorweisen. Um den eckigen Stopper Selbert scharten sich knallharte Abwehrspieler wie Kern, Matthes oder Mechnig, der übrigens mehrmals beim Bundestrainer im National-Lehrgang war. Und „vorn“ galten Super-Techniker Karl Blankenberger und Torjäger Helmut Müller als der vielleicht beste linke Flügel aller deutschen Mannschaften. Blankenberger und Müller, ihr fröhlicher und katzengewandter Torhüter Rudi Fischer bildeten übrigens zusammen mit Hermann Laag vom FKP und sieben FCK-Stars jene inzwischen legendäre Südwest-Auswahl, die in einem der schönsten, gewiss aber unvergesslichen Spiel die favorisierte Star-Truppe Hamburgs mit 5:0 aus dem ausverkauften Südwest-Stadion in Ludwigshafen fegten. Diese elf Spieler harmonisierten wie die beste Nationalmannschaft miteinander, von dieser Mannschaft schwärmten auch Fritz und Ottmar Walter sowie Werner Liebrich noch viele, viele Jahre.

Helmut Müller war ein Vollblutstürmer und echter Linksaußen und er war ein echter „Wormatianer“. Als Spieler blieb er seinem Verein über seine gesamte aktive Zeit treu. Er war noch ein Fußballer, der das Fußballspiel mit seinen Freunden auf der Straße lernte. Nach dem Krieg zurückgekehrt, meldete er sich beim VfR Wormatia Worms 08 an und hatte sich in aller Kürze einen Stammplatz auf der Linksaußenposition erobert. Er sollte in der Folgezeit ein würdiger Nachfolger des unvergesslichen Wormser Nationalspielers Seppel Fath werden. Zusammen mit dem leider allzu früh verstorbenen Bubi Blankenberger bildete er viele Jahre den linken Wormatia-Flügel, der über den Südwesten hinaus bei allen Gegnern gefürchtet war.

So schrieb die Presse nach dem Spiel um die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft gegen Kickers Offenbach: Ein glänzender und außerordentlicher Flügelstürmer. Seine Schritte sind raumgreifend und wenn er wie die Post abgeht, erwächst eine Riesengefahr für das gegnerische Tor. Er ist nicht nur ein glänzender Balljongleur, sondern gleichzeitig auch ein Scharfschütze mit allerhand Sachen drauf.

Die größte Zuschauerkulisse erlebte Helmut Müller bei einem Auftritt mit der Südwestauswahl in Stuttgart mit ca. 80.000 (!) Zuschauer. Dieses Spiel gegen die Auswahl von Bayern ging mit 0:2 verloren.

Wie begehrt der eine oder andere Wormate war, erhellen die Bemühungen des großen Fritz vom Betzenberg um Helmut Müller. Rot-Weiß Essens Torwart Herkenrath zu Fritz Walter, nachdem Helmut das berühmt gewordene „Ding“ im Tor versenkt hatte: „Dass ihr den noch nicht nach Lautern geholt habt…“ Sehr wohl hatte Fritz Walter das probiert – auch zuhause. Auch da war der Weltmeister abgeblitzt. Dafür sorgte schon Vater Jean, der in den zwanziger Jahren selbst das Wormatia Trikot trug. Er sagte zu dem Vorschlag ein klares Nein. Auch sagte er, dass danach für seinen Sohn die Türe im Elternhaus verschlossen bliebe. Unterstützt wurde dies durch Morddrohungen von „Fans“. Helmut Müller blieb in Nibelungentreue bei seiner Wormatia.